Über 100.000 Unterschriften hat die Kampagne faires PJ der Bundesvertretung der Medizinstudierenden (bvmd) bereits gesammelt, doch wofür setzen sie sich eigentlich genau ein?

Das Praktische Jahr, kurz auch PJ genannt stellt den letzten Abschnitt der akademischen ärztlichen Ausbildung dar und soll im letzten Studienjahr die Schnittstelle zwischen theoretischem Studium und praktischer ärztlicher Tätigkeit sein. Es ist gedacht als ein Durchlaufen verschiedener Bereiche des Krankenhauses, bei dem man gute Einblicke in die einzelnen Facharztberufe und deren Arbeitsalltag bekommt, sowie die Chance seine praktischen ärztlichen Fähigkeiten zu verbessern.

Doch leider sieht die Realität in vielen Krankenhäusern anders aus… 40 Stunden Wochen mit fehlender oder ungenügender Bezahlung sind Standard. Dabei wird oft nicht einmal Arbeitskleidung oder ein Spind zum Umziehen zur Verfügung gestellt. Fast jeder zweite Student muss deshalb laut bvmd auf sein Erspartes zurückgreifen und jeder dritte zusätzliche einen Nebenjob ausüben, um sich über Wasser zu halten.

Statt Lehre oder Zeit zum Eigenstudium werden PJ-Studenten mit monotoner Stationsarbeit wie Blutentnahmen, Kurierdienste oder Schreibarbeit beauftragt. Das ist keine ausreichende Vorbereitung für den Arztberuf!

Der bvmd fordert deshalb ein faires PJ für Medizinstudenten. Angehende Ärztinnen und Ärzte müssen gut auf ihren späteren Berufsalltag vorbereitet werden. Im Vordergrund sollte die Vorbereitung auf das Staatsexamen, das Erlernen praktischer ärztlicher Kompetenzen, sowie der Umgang mit Verantwortung für Gesundheit und Wohlbefinden der Patienten stehen.

Dazu wurden die folgenden Forderungen erarbeitet:

1.      BAföG-Höchstsatz als Aufwandsentschädigung und für alle über 25-jährigen zusätzlich den Krankenversicherungsbeitrag

2.      Das Gewähren von Krankheitstagen in gesplitteten Tertialen

3.      Mindestens 4 Stunden Lehrveranstaltungen und mindestens 8 Stunden Selbststudium pro Woche

4.      Persönlicher Zugang zum Patientenverwaltungssystem

5.      Eigene Arbeitskleidung und eigene Aufbewahrungsmöglichkeit für Kleidung und persönliche Gegenstände

Um auch in Zukunft eine sehr gute Gesundheitsversorgung in Deutschland zu gewährleisten ist es unabdingbar die Qualität der Ausbildung der Ärztinnen und Ärzte so gut wie möglich zu gestalten!

Selbstverständlich hat auch Medi-Match die Kampagne unterschrieben um sich für alle jetzigen und zukünftigen Medizinstudenten einzusetzen. Wenn du dich auch an der Aktion beteiligen möchtest, dann kannst du das bis zum 06.03. über den folgenden Link machen: hier gehts zur Petition

Weitere Hintergründe zur Petition findest du auf der Website des bvmd.

Du möchtest weitere Informationen rund um die Bewerbung und das Medizinstudium, dann schau doch mal auf unserem Blog vorbei oder teste unseren kostenlosen Medi-Match Chancenrechner!